Soloreise Japan – Tag 12

Soloreise Japan – Tag 12

Chureito Pagoda zum Sonnenaufgang, Reise nach Tokio, Asakusa Schrein, Tokyo Sky Tree und LOST Bar

Frühmorgens zur Chureito Pagoda – Ein wiederholter Versuch

Mein Tag begann wie schon der vorherige mit einem frühen Aufstehen um 04:30 Uhr. Wieder zog es mich zur Chureito Pagoda, in der Hoffnung, das berühmte Foto von der Pagode mit einem klar sichtbaren Mt. Fuji im Hintergrund beim Sonnenaufgang zu schießen. Ich stieg also die über 400 Stufen hoch, wobei ich diesmal nicht alleine war. Zu meiner Überraschung war der Fotospot bereits von anderen Fotografen eingenommen, die ihre Stative aufgebaut und die besten Plätze ergattert hatten. Ich fand mich also in der zweiten Reihe wieder und baute mein Weitwinkelobjektiv auf, um über die Köpfe der Anwesenden hinweg zu fotografieren.

Während ich wartete, traf ich sogar einen Fotografen, den ich bereits in Kyoto getroffen hatte. Wir unterhielten uns darüber, wie wir uns die besten Fotospots in Japan teilten und wie wir uns gegenseitig schon morgens um 5 Uhr in Kyoto begegnet waren. Doch der Glaube, auch hier noch rechtzeitig einen guten Platz zu finden, erwies sich als trügerisch – zu viele Fotografen waren bereits vor mir da. Doch das war nicht das größte Problem: Mt. Fuji war erneut nicht zu sehen. Trotz des Sonnenaufgangs blieb der Berg hinter einer dichten Wolkendecke verborgen, was natürlich viele Fotografen enttäuschte. Diejenigen, die blieben, wurden später für ihre Geduld belohnt, als die Wolken endlich aufzogen und Mt. Fuji sichtbar wurde – aber das kam für mich leider zu spät, da ich bereits aufbrechen musste.

Atmosphärische Szene frühmorgens auf dem Weg zum Fotospot
Zahlreiche Fotografen warten auf die Sonne

Reise nach Tokio und die Enttäuschung mit Mt. Fuji

Nach der erfolglosen Foto-Session packte ich meine Sachen und ging zurück in mein Capsule Hotel, um auszuchecken und den Expressbus nach Tokio zu nehmen. Die Fahrt dauerte knapp über 1,5 Stunden, und ich erreichte den Shinjuku Express Bus Terminal in Tokio. Von dort fuhr ich mit der Bahn zu meinem neuen Business Hotel im Stadtteil Asakusa, wo ich zunächst meinen Koffer abgab und dann auf Erkundungstour ging.

Asakusa Kultur- und Touristeninformationszentrum

Mein erster Halt war das Asakusa Culture Tourist Information Center, von dessen oberstem Stockwerk man einen wunderbaren Blick auf den Asakusa-Schrein, Tokios ältesten Tempel, und dessen berühmte Pagode hat. Vom Sky Tree in der Ferne war ebenfalls etwas zu sehen. Ich machte ein paar Fotos und genoss den Blick, entschloss mich jedoch schnell, nach unten zum Asakusa-Schrein zu gehen und den Ort genauer zu erkunden. Als ich die Straße zum Asakusa-Schrein, Nakamise-dori, entlangging, wurde mir jedoch bewusst, dass der Touristenansturm mittlerweile zu groß war. Die Menschenmassen machten es schwierig, in Ruhe zu fotografieren, und eine allgemeine Reisemüdigkeit setzte ein, die mich dazu brachte, den Schrein relativ schnell wieder zu verlassen.

Trotz der Enttäuschung über das überfüllte Gelände blieb der Asakusa-Schrein ein sehr historischer Ort, den ich bei einem zukünftigen Trip nach Japan definitiv noch einmal besuchen werde.

Sehr viele Touristen beim Asakusa Schrein
Die Nakamise-dori Straße zum Asakusa-Schrein

Fotospot am Tokyo Sky Tree

Statt weiter durch Asakusa zu laufen, entschied ich mich für einen weniger überfüllten Fotospot. Nach etwa 30 Minuten zu Fuß erreichte ich die Jukken Brücke, von der man einen fantastischen Blick auf den Tokyo Sky Tree hat, der sich perfekt im Fluss spiegelt. Ich stellte mein Stativ auf und wartete geduldig auf den Sonnenuntergang. Es dauerte nicht lange, bis auch andere Fotografen sich versammelten. Unter ihnen war auch Kevin, ein ehemaliger Berufsfotograf aus den USA, mit dem ich mich über Fotografie und Japan unterhielt. Kevin lebt teilweise in Japan, da er mit einer Japanerin verheiratet ist, und es war ein Vergnügen, seine Perspektiven zu hören.

Wir hielten fest, wie der Tokyo Sky Tree zu Beginn der Dämmerung beleuchtet wurde und genossen die friedliche Atmosphäre. Kurz vor dem endgültigen Packen kam eine junge Frau zu uns, die sich als Mitarbeiterin des Sky Trees zu erkennen gab. Sie informierte uns, dass der Sky Tree in Kürze sein Lichtspiel auf grün-weiße Weihnachtsfarben ändern würde. Natürlich konnten wir es nicht lassen, auch diese Farben mit festzuhalten, bevor wir uns endgültig verabschiedeten.

Tokyo Skytree zum Sonnenuntergang
Tokyo Skytree spiegelt sich im Kitajukken Fluss
Tokyo Skytree mit Weihnachtsbeleuchtung

Abend in der LOST Bar in Shibuya

Der Abend führte mich dann nach Shibuya, wo ich die berühmte LOST Bar besuchte, die von den YouTubern Chris Broad und Sharla gegründet wurde. Es war ein etwas surrealer Moment, da ich diese Bar zuvor in YouTube-Videos gesehen hatte. Als ich ankam, musste ich in eine Warteschlange eintreten, da die Bar ziemlich voll war. Ich nutzte die Wartezeit, um mit anderen Gästen Smalltalk zu führen. Schließlich wurde ich zu einem Tisch mit Ben, einem Australier und Hobbyfotografen, gesetzt. Wir verbrachten über eineinhalb Stunden damit, uns über Japan und unsere gemeinsamen Fotografieinteressen auszutauschen. Es war eine sehr angenehme und entspannte Zeit.

LOST Bar Shibuya
LOST Bar Shibuya
LOST Bar Shibuya
LOST Bar Shibuya

Letzte Station: Nach dem verlorenen Tag zum schönen Abend

Nach dem Besuch der Bar holte ich mir noch ein kleines Abendessen in Shibuya und machte mich dann gegen Mitternacht auf den Rückweg ins Hotel. Ein schöner Tag und ein großartiger Abschluss für meinen Aufenthalt in Tokio.

In meinem Business Hotel angekommen, konnte ich mich zum ersten Mal in diesem Trip über ein eigenes Zimmer freuen, was sich in der Tat wie ein Luxus anfühlte – kein Kapselbett und keine Schließfächer auf verschiedenen Etagen. Ich sprang schnell unter die Dusche und verbrachte den Rest des Abends damit, mich zu entspannen und die Erinnerungen an diesen ereignisreichen Tag zu genießen.

Der Tag begann mit einer Enttäuschung, da Mt. Fuji wieder hinter Wolken verschwand, aber die LOST Bar und der Abend in Shibuya machten vieles wett. Ich konnte eine wunderbare Zeit mit neuen Bekanntschaften verbringen und fand dabei auch endlich ein bisschen Ruhe in Tokio nach zwei Wochen intensiver Fotografie und Entdeckungsreise durch Japan.

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