Soloreise Japan – Tag 13
Soloreise Japan – Tag 13
teamLab Borderless, Tokyo International Forum, Tokio Hauptbahnhof, Deutsches Restaurant
Morgen: Besuch des teamLab Borderless
Am zweitletzten Tag meiner Reise nach Tokio hatte ich mir nicht mehr viel vorgenommen. Der wichtigste Punkt auf meiner Liste war der Besuch des teamLab Borderless Digital Art Museums im Azabudai Hills. Ich hatte das Ticket bereits vorab online gekauft und war gespannt, was mich dort erwarten würde. Die Ausstellung war wirklich beeindruckend! Die Räume waren in kompletter Dunkelheit gehüllt, und eine Vielzahl von Projektoren, Spiegeln und LED-Lichtern erschufen atemberaubende Installationen. Die Kombination aus Technik und Kunst erzeugte eine einzigartige Atmosphäre, die mich in einen fast tranceartigen Zustand versetzte. Eine meditative Hintergrundmusik verstärkte dieses Gefühl noch. Ich verbrachte dort über zwei Stunden, versuchte, alle Räume zu sehen und mich in der Fotografie der Lichtinstallationen auszutoben. Ein lichtstarkes Objektiv war hier definitiv notwendig, aber da ich nur meine Kamera mitnehmen durfte, entschied ich mich für mein Weitwinkelobjektiv, um möglichst viel von den fantastischen Kunstwerken einzufangen.
Auch wenn ich alleine war, konnte ich mir vorstellen, wie einige der Räume hervorragend für Porträt-Fotoshootings geeignet wären, wenn man ein Model dabei hätte. Die gesamte Erfahrung war wirklich außergewöhnlich, und ich verließ die Ausstellung zufrieden, voller Eindrücke und mit vielen Bildern im Kopf.
Mittag: Tokio Hauptbahnhof und Tokyo International Forum
Nach dem Besuch des Museums fuhr ich mit der Bahn in die Nähe des Tokioter Hauptbahnhofs. Der Hauptbahnhof in Tokio fällt auf, da er mit seinem europäischen Baustil eher an einen Bahnhof in Städten wie Amsterdam erinnert. Es ist faszinierend, wie dieser europäische Charme inmitten der modernen Hochhäuser Tokios steht und fast ein wenig fremd wirkt. Die Architektur des Bahnhofs war wirklich sehenswert, und ich versuchte, einige Fotos von der beeindruckenden Fassade zu machen.
Nicht weit vom Hauptbahnhof entfernt befindet sich das Tokyo International Forum, ein weiteres architektonisches Highlight der Stadt. Das Gebäude besticht durch seine außergewöhnliche Form und ist besonders bei Architektur-Fans beliebt. Ich versuchte, das Forum von oben zu fotografieren, was mir nur bedingt gelang – eine Filmcrew, die dort gerade Slow-Motion-Shots aufnahm, blockierte den besten Blickwinkel. Das Ergebnis war ein leicht unsymmetrisches Bild, das zwar das Forum zeigte, aber nicht ganz so, wie ich es mir gewünscht hatte.
Nachmittag: Nationalgarten und Kaiserpalast
Danach entschied ich mich, etwas Zeit im Nationalgarten rund um den Kaiserpalast zu verbringen. Die Sonne strahlte, und der Garten bot eine angenehme, ruhige Atmosphäre – ein perfekter Ort, um einen Moment der Ruhe zu genießen. Aufgrund der Fotografie-Müdigkeit verspürte ich jedoch nicht viel Motivation, weitere Fotos zu machen. Stattdessen ging ich einfach spazieren und ließ die Eindrücke auf mich wirken. Der Garten war der perfekte Ort, um ein wenig Abstand von der hektischen Großstadt zu gewinnen und die letzten Tage meines Japan-Trips Revue passieren zu lassen.
Abend: Deutsches Restaurant „Meine Kleine“
Nach dem entspannenden Spaziergang zog es mich zurück zu meinem Hotel. Es war fast Abend, und ich spürte langsam, wie die Reise-Müdigkeit nach zwei Wochen intensiven Reisens und Fotografierens immer stärker wurde. Trotzdem wollte ich den Abend nicht einfach im Hotelzimmer verbringen und machte mich auf die Suche nach einem Restaurant in der Nähe.
Auf Google Maps stieß ich auf ein Restaurant mit dem Namen „Meine Kleine“, das als deutsches Restaurant ausgezeichnet war. Da ich neugierig war, wie Deutschland in Tokio präsentiert wird, entschloss ich mich, einzutreten – eine gute dreiviertel Stunde vor Ladenschluss. Zu dieser Zeit war ich der einzige Gast. Das Restaurant hatte tatsächlich eine sehr gemütliche, urige Atmosphäre. Deutsche Schlagermusik lief im Hintergrund, und die Wände waren mit europäischen Bierkartons dekoriert – ein paar Details, die mir fast das Gefühl von Heimat vermittelten.
Doch als ich auf die Speisekarte schaute, bemerkte ich, dass die Gerichte nicht wirklich typisch deutsch waren. Das Bier, das in einem Bitburger-Krug serviert wurde, stammte aus einer japanischen Brauerei. Trotzdem war das Essen in Ordnung und die Erfahrung interessant. Der freundliche japanische Kellner begleitete mich sogar bis zur Tür, als ich ging. Als ich ihm ein „Auf Wiedersehen“ sagte, blickte er mich zunächst verwirrt an, bevor er mir mit einem freundlichen „Sayonara“ antwortete – ein kleines Missverständnis, das uns beide zum Schmunzeln brachte.
Der Tag war eher ruhig, aber sehr erfüllend. Der Besuch im teamLab Borderless war ein absolutes Highlight, das die kreative Seite Tokios perfekt widerspiegelte. Die Architektur des Tokyo Hauptbahnhofs und des Tokyo International Forums hat mich ebenfalls beeindruckt. Das Abendessen im deutschen Restaurant war ein schöner Abschluss des Tages, auch wenn es sich als weniger authentisch herausstellte, als ich zunächst gehofft hatte.
Es war ein entspannter Tag, an dem ich Zeit fand, in aller Ruhe über meine Erlebnisse nachzudenken, und ich konnte die letzten Stunden in Tokio genießen, bevor meine Reise bald zu Ende ging.
