Soloreise Japan – Tag 1

Soloreise Japan – Tag 1

Von Bombendrohungen und Bahnabenteuern – Die Anreise nach Frankfurt

Mein Direktflug nach Tokio war für Mittwoch um 11:30 Uhr vom Frankfurter Flughafen angesetzt. Da eine rechtzeitige Ankunft am Flughafen ohnehin geboten ist und meine Zugfahrt nach Frankfurt satte fünf Stunden dauern würde, beschloss ich, bereits am Dienstag anzureisen. Um den Stress eines morgendlichen Bahnchaos zu vermeiden, buchte ich ein günstiges Hotel in der Nähe des Flughafens für die Nacht. Was als sicherer Plan begann, entwickelte sich schnell zu einer Reise voller Hindernisse – schließlich sollte es mit der Bahn gehen.

Ein vielversprechender Start – und der erste ungeplante Stopp

Mein Abenteuer begann am Dienstag um 12 Uhr mittags mit einem Regionalzug nach Osnabrück. Dort sollte ich in einen ICE umsteigen, der mich direkt zum Frankfurter Flughafen bringen würde. Von dort aus war eine kurze Busfahrt zum Hotel geplant. Eine einfache, durchdachte Route – zumindest in der Theorie. Doch wie so oft, wenn man sich auf die Deutsche Bahn verlässt, sollte es anders kommen.

Der erste Abschnitt der Fahrt verlief reibungslos, bis der Zug nur zwei Stationen vor Osnabrück plötzlich stehen blieb. Über Lautsprecher verkündete der Lokführer, dass der Bahnhof in Osnabrück aufgrund einer Bombendrohung komplett gesperrt sei. Weiterfahren? Ausgeschlossen. Stattdessen wurden die Fahrgäste gebeten, mit dem nächsten Bus nach Osnabrück zu gelangen. Zeitgleich meldete sich auch die DB-App: Alle Verbindungen ab Osnabrück wurden gestrichen.

Die ersten Zweifel, ob ich es überhaupt noch nach Frankfurt schaffen würde, krochen in mir hoch. Während ein Großteil der Mitreisenden sich sofort zur Bushaltestelle drängte, entschied ich mich, vorerst im Zug sitzen zu bleiben. Vielleicht würde der Zug ja doch noch irgendwann weiterfahren? Eine Fehlannahme. Kurze Zeit später kam die nächste Durchsage: Der Zug werde zurückfahren.

Chaos an der Bushaltestelle und eine Taxirettung

Also sprang ich aus dem Zug und ging Richtung Bushaltestelle – nur um festzustellen, dass sie längst überfüllt war. Der erste Bus, der kam, war in Sekunden voll, und weniger als die Hälfte der wartenden Passagiere konnte mitfahren. Laut Aussage des Busfahrers würde „bald“ Schienenersatzverkehr eintreffen, doch das Warten zog sich hin. Nach einer halben Stunde ohne weiteren Bus entschied ich mich gemeinsam mit drei anderen Reisenden, ein Taxi nach Osnabrück zu nehmen. Die Kosten teilten wir, und so erreichten wir wenigstens den Bahnhof – ein kleiner Triumph inmitten des Chaos.

Während der Fahrt grübelte ich darüber nach, wie ich meine Reise fortsetzen könnte. Sollte ich versuchen, zu einem Bahnhof hinter Osnabrück zu gelangen? Doch diese Überlegung war bald überflüssig: Noch während wir unterwegs waren, wurde die Bombendrohung am Osnabrücker Bahnhof aufgehoben. Der Zugverkehr durfte wieder aufgenommen werden.

Ein neuer Start ab Osnabrück – mit der üblichen Verspätung

Am Bahnhof in Osnabrück angekommen, war die Situation noch angespannt: Die Polizei hatte große Teile des Geländes abgesperrt, doch mein Gleis war bereits zugänglich. Dank der aufgehobenen Zugbindung konnte ich einfach den nächsten ICE Richtung Frankfurt nehmen. Der kam – natürlich – nicht ohne die übliche Verspätung aus. Dennoch war ich froh, endlich wieder unterwegs zu sein.

Nach einer langen Fahrt, die mehr Geduld als geplant erforderte, erreichte ich schließlich den Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen. Von dort aus brachte mich ein kurzer Busshuttle zu meinem Hotel in einem benachbarten Ort. Die Erleichterung, endlich angekommen zu sein, war groß.

Ankommen und keine Ruhe finden

Nach dem Einchecken im Hotel gönnte ich mir ein Abendessen in der Nähe und machte mich auf den Weg zurück, um etwas Schlaf zu finden – schließlich stand am nächsten Tag der lange Flug nach Tokio an. Doch trotz aller Bemühungen blieb die Nacht schlaflos. Die Strapazen des Tages und die Vorfreude auf das kommende Abenteuer ließen mich einfach nicht zur Ruhe kommen.

So endete mein erster Reisetag nicht unbedingt erholsam, aber ich war zufrieden, die erste Hürde überwunden zu haben. Die nächste Etappe wartete – und mit ihr hoffentlich weniger unvorhergesehene Herausforderungen.

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