Soloreise Japan – Tag 3

Soloreise Japan – Tag 3

Shinjuku Gyoen Park, Meiji-Schrein und Shibuya – Natur, Kultur und das pulsierende Herz Tokios

Nach einer überraschend erholsamen Nacht startete mein dritter Tag in Tokio ohne jegliche Anzeichen von Jetlag. Ein kurzer Abstecher zu einem Kombini – den überall präsenten japanischen Convenience Stores – versorgte mich mit einem einfachen, aber leckeren Frühstück. Danach machte ich mich voller Tatendrang auf den Weg zu meinem ersten Ziel: dem Shinjuku Gyoen Park.

Ein Hauch von Natur inmitten der Großstadt

Der Shinjuku Gyoen Park ist eine weitläufige, äußerst gepflegte Parkanlage, die als Ruhepol im Trubel der Metropole dient. Meine Hoffnung auf farbenprächtige Herbstblätter erfüllte sich allerdings nicht. Der Herbst schien in Tokio noch auf sich warten zu lassen, was wohl dem außergewöhnlich heißen Sommer geschuldet war. Die Meldungen vor meiner Reise hatten bereits angedeutet, dass die berühmte Herbstlaubfärbung in Japan dieses Jahr erst Ende November oder Anfang Dezember ihren Höhepunkt erreichen würde. Dennoch war der Park ein wunderschöner Ort – mit seiner Mischung aus traditionell japanischen, englischen und französischen Gartenstilen bot er eine entspannende Atmosphäre. Während ich durch die gepflegten Wege schlenderte, genoss ich die Ruhe und machte ein paar Schnappschüsse, bevor ich mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel machte.

Shinjuku Gyoen Park
Japanische und europäische Gartengestaltung

Der Meiji-Schrein – Tradition und Moderne

Im Stadtteil Shibuya angekommen, stand der Meiji-Schrein auf meinem Programm. Dieser shintoistische Schrein, der Kaiser Meiji und seiner Frau gewidmet ist, liegt inmitten eines großen, bewaldeten Geländes. Der Spaziergang vom Eingang bis zum Hauptschrein dauert einige Minuten und führt durch eine beeindruckend stille Allee, die einen fast vergessen lässt, dass man sich in einer der größten Städte der Welt befindet.

Am Hauptschrein angekommen, herrschte allerdings wieder quirliges Treiben – kein Wunder, denn der Meiji-Schrein ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Tokios. Fotografieren erwies sich hier als Herausforderung, da viele Touristen denselben Plan wie ich hatten. Um die Menschenmengen aus meinen Bildern zu verbannen, griff ich zu einem kleinen Trick: Mit einem ND-Filter am Objektiv und einer Belichtungszeit von etwa einer Drittelsekunde ließ ich die Bewegung der Menschen verschwimmen. Dank des hervorragenden Stabilisators meiner Kamera funktionierte das sogar aus der Hand erstaunlich gut. Für ein paar Experimente stellte ich mein Stativ auf, was jedoch nicht unbemerkt blieb. Eine Sicherheitskraft wies mich höflich darauf hin, dass das Aufstellen von Stativen hier nicht erlaubt sei. Trotz der Einschränkung gelang mir ein Foto, das nicht perfekt, aber dennoch ein zufriedenstellendes Andenken an diesen Ort war.

Eingang zum ehrwürdigen Shinto-Schrein
Meiji-Schrein

Das Herz von Shibuya – Menschenmassen und ein perfekter Ausblick

Nach dem Besuch des Meiji-Schreins führte mich mein Weg ins Zentrum von Shibuya. Mein Tageshighlight war die berühmte Shibuya Crossing, die wohl bekannteste Kreuzung der Welt. Doch bevor ich die überfüllte Kreuzung erreichte, versuchte ich mich an einigen Fotos im futuristischen Eingang des Tokyu Plaza – einem architektonischen Highlight in der Gegend. Leider waren die Ergebnisse nicht ganz nach meinen Vorstellungen, also zog ich weiter.

Die Shibuya Crossing selbst ist ein Erlebnis für sich: Zur Hauptverkehrszeit überqueren hier bis zu 2.500 Menschen gleichzeitig die Straße. Trotz der schieren Masse an Menschen verlief alles geordnet – typisch Japan. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, die Kreuzung mehrmals zu überqueren. Mittendrin fühlte es sich gar nicht so chaotisch an, wie es von außen aussah, und die Erfahrung war überraschend angenehm.

Für ein ganz besonderes Foto begab ich mich schließlich zur Mags Rooftop Bar, die sich im achten Stock eines Gebäudes mit Blick auf die Shibuya Crossing befindet. Der Eintritt war mit 2.000 Yen zwar nicht günstig, beinhaltete aber ein Getränk. Die Aussicht von der kleinen Plattform war jeden Cent wert. Ich beobachtete, wie sich die Menschenmassen unter mir im perfekten Rhythmus bewegten, und wartete geduldig auf den Sonnenuntergang. Trotz der vielen anderen Besucher, die ebenfalls Fotos machten, war die Atmosphäre entspannt, und ich konnte mein Bild schießen, das die Kreuzung in warmes Abendlicht tauchte.

Shibuya Crossing

Der Abend in Shibuya – Ramen und Nachtleben

Nach diesem Highlight ließ ich den Abend in Center Gai, dem pulsierenden Herz des Shibuya-Viertels, ausklingen. Die Straßen waren voller Leben: Neonlichter, Straßenkünstler und eine bunte Mischung aus Einheimischen und Touristen prägten das Bild. Für mein Abendessen kehrte ich in ein kleines, authentisches Ramen-Restaurant ein, wo ich eine dampfende Schüssel köstlicher Nudeln genoss.

Schließlich trat ich den Rückweg zu meinem Capsule Hotel an. Zufrieden und erschöpft von einem ereignisreichen Tag, legte ich mich in meiner kleinen, aber gemütlichen Kapsel schlafen – bereit für das nächste Abenteuer in Tokio.

Prev Soloreise Japan - Tag 2
Next Soloreise Japan - Tag 4

Leave a comment