Soloreise Japan – Tag 4
Soloreise Japan – Tag 4
Akihabara, Nintendo Store und Roppongi Hills Observation Deck – Nostalgie und ein atemberaubender Ausblick auf Tokio
Nach einem weiteren Frühstück aus dem Kombini, das ich mittlerweile wirklich zu schätzen gelernt hatte, begann mein vierter Tag in Tokio. Diese Convenience Stores sind unglaublich praktisch, bieten überraschend hochwertige Fertiggerichte, die auch von den Japanern selbst sehr häufig genutzt werden. Frisch gestärkt machte ich mich auf den Weg, mit nur einem festen Ziel für den Abend: dem Roppongi Hills Observation Deck, von dem ich die Skyline von Tokio und den Tokyo Tower bei Sonnenuntergang fotografieren wollte. Bis dahin hatte ich allerdings viel Zeit, die ich mit Entdeckungen in anderen Stadtteilen füllen wollte.
Akihabara – Retro-Charme und moderne Popkultur
Zuerst führte mich mein Weg nach Akihabara, auch bekannt als „Electric Town“. Dieses Viertel ist ein Paradies für Fans von Videospielen, Animes, Mangas und allen möglichen Nischen der japanischen Popkultur. Obwohl ich kein Hardcore-Fan bin, war es faszinierend, durch die unzähligen Shops zu stöbern. Besonders die Retro-Videospiele und Konsolen hatten es mir angetan. In einem der Läden sah ich ein gut erhaltenes Super Nintendo mit einer Sammlung alter Spiele – eine richtige Zeitreise zurück in die 90er.
Zwischendurch machte ich Halt in einem weiteren Square Enix Café, das sich ebenfalls in Akihabara befindet. Diese Themen-Cafés sind ein Erlebnis für sich, voller Referenzen zu den berühmten Spielen des Studios. Während ich durch die Auslagen und Dekorationen wanderte, konnte ich die Nostalgie nicht ganz abschütteln – alte Erinnerungen an Stunden vor der Konsole wurden wach.
Nachdem ich eine Weile durch die bunten Straßen von Akihabara gezogen war, hatte ich das Gefühl, genug gesehen zu haben, und machte mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel: dem Nintendo Store in Shibuya.
Nintendo Store Tokyo – Eine Marke, die Generationen verbindet
Der Nintendo Store in Shibuya war ein weiterer Ort, der mich vor allem wegen der kulturellen Bedeutung der Marke interessierte. Nintendo ist in Japan nicht nur ein Unternehmen – es ist ein Symbol. Die Spiele und Charaktere, insbesondere Mario, sind fest im Alltag der Japaner verankert. Sie begegnen einem überall, sei es als Werbung, als Spiel auf dem Smartphone eines Salaryman in der U-Bahn oder in den Händen von Schulkindern, die auf ihren Nintendo Switches spielen.
Der Store selbst war beeindruckend und bot alles, was das Herz eines Fans höherschlagen lassen könnte: Spiele, Merchandise und exklusive Produkte, die es nur hier zu kaufen gibt. Auch wenn ich selbst kein Sammler von Merchandise bin, war es spannend, die liebevoll gestalteten Auslagen und die Begeisterung der anderen Besucher zu beobachten. Der Besuch weckte eine Menge Kindheitserinnerungen, und es wurde einmal mehr deutlich, wie sehr Nintendo nicht nur meine Generation, sondern auch die Kultur Japans geprägt hat.
Roppongi Hills Observation Deck – Tokio von oben
Am Nachmittag machte ich mich schließlich auf den Weg nach Roppongi Hills, um mein Ticket für das Roppongi Hills Observation Deck einzulösen, das ich extra für den Sonnenuntergang gekauft hatte. Die Fahrt mit dem Fahrstuhl hinauf in den 52. Stock war schnell vorbei, und oben erwartete mich die Aussicht vom Tokyo City View. Der Andrang war groß, da viele Fotografen denselben Plan hatten wie ich: den Tokyo Tower, eingerahmt von der glitzernden Skyline Tokios, im besten Licht zu erwischen.
Ich sicherte mir frühzeitig einen Platz am Fenster und blieb dort, denn es war klar, dass es immer voller werden würde und ein Wechsel des Spots keine gute Idee wäre. Für die Aufnahmen war ich bestens vorbereitet: Ich befestigte einen Lens Skirt an meinem Objektiv, ein spezielles Tuch, das Spiegelungen von den Fensterscheiben eliminiert – ein wahrer Lebensretter für solche Fotospots. Die Investition hatte sich definitiv gelohnt, und auch andere Fotografen vor Ort waren beeindruckt, als sie mich damit hantieren sahen.
Der Sonnenuntergang war atemberaubend. Die Lichter der Stadt begannen allmählich zu leuchten, während der Himmel in warmen Farben erstrahlte. Ich machte zahlreiche Fotos, von denen ich am Ende sehr zufrieden war. Besonders der Kontrast zwischen dem Tokyo Tower, der rot-orange leuchtend herausstach, und der umliegenden Skyline war ein Highlight.
Eine Stadt, die niemals schläft
Nach Einbruch der Dunkelheit entspannte sich der Andrang auf dem Observation Deck, und ich nutzte die Gelegenheit, um die anderen Fensterfronten zu erkunden. Der Ausblick auf das nächtliche Tokio war schlicht beeindruckend – eine endlose See aus Lichtern, die sich bis zum Horizont erstreckten. Der Blick von oben machte deutlich, wie gigantisch diese Stadt wirklich ist.
Nachdem ich genug Fotos geschossen hatte und meine Speicherkarte fast voll war, machte ich mich zufrieden auf den Rückweg. Zurück in Shibuya gönnte ich mir noch ein schnelles Abendessen – dieses Mal in einem kleinen Izakaya, wo ich ein paar einfache, aber unglaublich leckere japanische Gerichte probierte.
Mit den Gedanken an die Erlebnisse des Tages kehrte ich in mein Capsule Hotel zurück. Am nächsten Morgen sollte es früh nach Kyoto gehen, aber der heutige Tag würde mir sicher noch lange in Erinnerung bleiben – eine perfekte Mischung aus Nostalgie, moderner Kultur und einem unvergesslichen Blick auf die größte Metropole der Welt.
