Soloreise Japan – Tag 7
Soloreise Japan – Tag 7
Hōkan-ji-Tempel, Osaka Castle, Abeno Harukas und Dotonbori
Morgen am Hōkan-ji-Tempel: Perfektes Timing
Mein Tag begann extrem früh: Bereits um 4 Uhr morgens klingelte der Wecker. Nach einer schnellen Dusche und einer vorbereiteten Kombini-Frühstückstüte machte ich mich auf den Weg zum Hōkan-ji-Tempel, um pünktlich zur goldenen Stunde bereit zu sein. Anders als am Abend zuvor war ich dieses Mal der erste Fotograf vor Ort – eine echte Überraschung, da ich erwartet hatte, meinen Platz in einer Reihe von Stativen verteidigen zu müssen.
Die Ruhe hielt jedoch nicht lange an. Bald gesellten sich andere Fotografen dazu, und einer der Neuankömmlinge platzierte sich rücksichtslos weiter vorne, was alle anderen zwang, ihre Positionen anzupassen. Trotzdem verlief der Morgen größtenteils harmonisch, und das erste Licht der aufgehenden Sonne hüllte die Pagode und die historischen Straßen in eine spektakuläre Atmosphäre.
Abgesehen von gelegentlichen Touristen, die sich unbeirrt vor die Kameras stellten, war die Szenerie nahezu perfekt. Die Erfahrung hat sich absolut gelohnt – ein Moment, der nicht nur fotografisch, sondern auch atmosphärisch unvergesslich war.
Weiterreise nach Osaka
Nach dem erfolgreichen Start in den Tag packte ich meinen Koffer, checkte aus und nahm den Zug nach Osaka – eine schnelle Fahrt von nur etwa 45 Minuten. Mein neues Capsule Hotel lag zentral, und wie üblich konnte ich meinen Koffer an der Rezeption abgeben, um mich sofort ins nächste Abenteuer zu stürzen.
Osaka Castle: Geschichte trifft Fotografie
Mein erster Stopp in Osaka war das Osaka Castle. Trotz einer kurzen Wartezeit für das Ticket war der Besuch unkompliziert und lohnenswert. Das Äußere der Burg ist ein imposantes historisches Wahrzeichen, während das Innere modern gestaltet wurde und ein interessantes Museum über die Geschichte der Burg beherbergt.
Besonders beeindruckend war die Aussichtsplattform auf der achten Etage. Von hier aus bot sich ein großartiger Blick auf die umliegenden Gärten und die Skyline der Stadt. Fotografisch gesehen waren die Gärten mit der Burg im Hintergrund allerdings die interessantere Wahl – die Kompositionen hier spiegeln den Kontrast zwischen Vergangenheit und Gegenwart wider.
Abeno Harukas: Osaka von oben
Am Nachmittag zog es mich zum Abeno Harukas, dem mit 300 Metern höchsten Gebäude von Osaka. Das Observationsdeck im 59. Stock bot eine beeindruckende Aussicht, die bei Einbruch der Dunkelheit ihren Höhepunkt erreichte.
Obwohl Osaka im Vergleich zu Tokio kein markantes Wahrzeichen wie den Tokyo Tower hat, war der Ausblick auf die endlose Skyline bei Nacht dennoch beeindruckend. Zudem war es hier viel ruhiger, und man konnte problemlos zu den Fenstern gelangen, um Fotos zu machen. Die blaue Stunde und die darauffolgende Dunkelheit ließen die Lichter der Stadt in einem endlosen Meer aus Neonfarben leuchten – ein Moment, der die Reise nach Osaka allein wert war.
Dotonbori: Ein Fest für die Sinne
Den Abend verbrachte ich in Dotonbori, einem der bekanntesten Viertel Osakas. Die Neon-Leuchtreklamen, allen voran der ikonische „Glico Man“, und die lebhafte Atmosphäre zogen mich sofort in ihren Bann. Obwohl ich meine Kamera bewusst stecken ließ, um den Moment ohne Ablenkung zu genießen, konnte ich nicht widerstehen, ein paar Videos mit dem Smartphone aufzunehmen.
Ich erkundete die engen Gassen, die gesäumt waren von Restaurants und Streetfood-Ständen, und genoss die unvergleichliche Energie dieses Viertels. Dotonbori ist eine Mischung aus Tradition und Moderne, und die schillernde Beleuchtung macht es zu einem der visuell beeindruckendsten Orte in Osaka.
Eine ungewöhnliche Unterkunft: Capsule Hotel mit Spa
Zurück in meinem Capsule Hotel erwartete mich eine Überraschung: Es handelte sich nicht um ein gewöhnliches Hotel, sondern um eine Unterkunft exklusiv für Männer mit Sauna, Dampfbädern und Whirlpools. Anfangs war ich skeptisch, da sowohl die Bademantel-Kultur als auch die täglichen Check-ins ungewohnt waren. Doch nach einigem Zögern begann ich, die Vorzüge zu genießen.
Abends vor dem Schlafengehen noch eine Runde im heißen Whirlpool zu entspannen, war eine willkommene Abwechslung nach den langen Tagen voller Abenteuer. Obwohl Englisch hier kaum gesprochen wurde und ich häufig den Google Translator nutzen musste, fühlte ich mich schließlich wohl in dieser außergewöhnlichen Umgebung.
Der Tag war lang und intensiv, aber er war voller Höhepunkte: der traumhafte Sonnenaufgang am Hōkan-ji-Tempel, die historische Majestät des Osaka Castle, die gigantische Aussicht vom Abeno Harukas und die pulsierende Energie von Dotonbori. Osaka präsentierte sich als facettenreiche Stadt, die Moderne, Geschichte und lebendige Kultur nahtlos miteinander verbindet.
Das Capsule Hotel mit Spa war das i-Tüpfelchen – ein kultureller Einblick und ein Ort der Erholung zugleich. Nach über 25.000 Schritten freute ich mich, den Tag mit einem entspannten Bad ausklingen zu lassen, bevor es am nächsten Tag in neue Abenteuer ging.
